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Delbruegge Band: Analogue Souls (Review)
Artist: | Delbruegge Band |
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Album: | Analogue Souls |
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Medium: | LP | |
Stil: | Jazz-, Funk, Blues, Soul |
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Label: | Westpark Music/Indigo | |
Spieldauer: | 38:52 | |
Erschienen: | 29.04.2022 | |
Website: | [Link] |
Dass die DELBRUEGGE BAND aus analogen Seelen besteht, ist vom ersten Ton an klar. Gleich zum Auftakt jauchzt das Saxofon, die Orgel röhrt und die Rhythmussektion sorgt für einen ordentlichen Funk-Anstrich. Der „Funky Hobbit“ kommt als verschärfter Blues daher, und „Il Mio Topolino“ ist keine Hommage an Mickey Maus (oder doch? Stichwort quietschige Klarinette), eher schon an den Fiat 500, klingt aber eigentlich wie ein vergessenes Stück aus dem Soundtrack zu Carol Reeds „Der dritte Mann“, bei dem die Mandoline die Zither ersetzt.
Das gesamte Album besitzt eh eine starke Filmmusik-Affinität, schafft sich dabei eine verführerische Nische zwischen der Schwarzen Serie und Peter Thomas‘ Edgar Wallace-Pastiches. Mike Hammer und regennasse Straßen bei Nacht („Drunken Man’s Boogaloo“) treffen auf ein heißes Konzert im „Gasthaus an der Themse“. Bernd Delbrügge und seine Mitstreiter swingen locker, doch konzentriert und präzise, lassen Räume frei für kleine Soli zur gepflegten Zeitreise. Das ist perfekt inszeniert, macht Laune und besitzt jederzeit den Rhythmus, bei dem man mitmuss. „Fünf gerade sein lassen“ macht seinem Namen alle Ehre, inklusive coolem Drum-Solo und fauchendem Sax.
Der Klang ist transparent und nie steril. Zu „St. James Infirmary“ geht Bandleader Delbrügge ans Mikrophon und macht seine Sache gut. Nicht ganz Dr. John, dafür eigenständig und nicht weit weg vom rotzigen New Orleans-Sound. Ein gekonntes und sehr gutes Erstlingswerk von Musikern, die alles Mögliche sind, aber keine Debütanten.
FAZIT: Die DELBRUEGGE BAND präsentiert eine perfekte Melange aus Jazz, Blues, Soul und Funk im erweiterten Noir-Modus. Hier spiegelt sich amerikanische Musikgeschichte im Tresen einer deutschen Nachtbar. Weist weit in der Vergangenheit, ohne je antiquiert zu klingen. Das „Analogue Souls“-Prinzip zieht sich bis in den Verkauf, denn das Album erscheint ausschließlich auf Vinyl.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hop Hop
- Funky Hobbit
- Il mio Topolino
- Drunken Man's Boogaloo
- Flotter Dreier
- Fünf gerade sein lassen
- Juliette
- St. James Infirmary
- Couch Potatoes
- Hollerstein Waltz
- Lost in E minor
- Bass - Gero Gellert
- Gesang - Bernd Delbrügge
- Gitarre - Roger Schaffrath, Buddy Sacher
- Keys - Gert Kapo
- Schlagzeug - Dirk Ferdinand
- Sonstige - Bernd Delbrügge (saxophones), Buddy Sacher (mandoline), Susanne Weidinger (cl)
- Analogue Souls (2022) - 12/15 Punkten
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